integrierte Informationsverarbeitung

integrierte Informationsverarbeitung
integrierte Informationsverarbeitung,
 
integrierte Datenverarbeitung, Wirtschaftsinformatik: eine Konzeption, bei der Menschen, Aufgaben und Informationstechnik zu einem einheitlichen Ganzen verknüpft sind. Die vom Standpunkt des gesamten Unternehmens aus mehr oder weniger künstlichen Funktions-, Prozess- und Abteilungsgrenzen sollen dadurch in ihren negativen Auswirkungen zurückgedrängt werden. Der Informationsfluss wird zum natürlichen Abbild der tatsächlichen Zusammengehörigkeit aller Vorgänge im Unternehmen.
 
Vorteil der Integration ist, dass sich der Aufwand für manuelle Dateneingaben auf ein Minimum reduzieren lässt, weil im Rahmen der integrierten Konzeption die einzelnen Programme den größten Teil der Daten in maschinell lesbarer Form anliefern. Z. B. erhält das Buchführungssystem aus der Entgeltabrechnung die Lohndaten, aus der Materialwirtschaft die bewerteten Materialbewegungen, aus der Fakturierung die Debitorenzugänge, aus der Lieferantenrechnungskontrolle die Kreditorenbewegung usw. Da jede Aktion ihre Folgemaßnahmen automatisch anstößt, wird nichts vergessen. Nachteilig ist, dass sich fehlerhafte Dateneingaben wegen der Verkettung in viele Programme fortpflanzen.
 
Die Verbindung von Programmen, die bestimmte Funktionen ausführen, heißt Funktionsintegration. Man verwendet auch die Begriffe »Vorgangsintegration« oder »Prozessintegration« und bringt damit zum Ausdruck, dass Vorgangsketten beziehungsweise Geschäftsprozesse weitgehend automatisch verbunden werden. Wenn unterschiedliche Programme auf die gleichen Daten zugreifen, spricht man von Datenintegration. Methodenintegration heißt, dass die benutzten Methoden aufeinander abzustimmen sind, z. B. solche zur Vorhersagerechnung. Geräteintegration ist dadurch gekennzeichnet, dass selbstständige Hardwarekomponenten integriert werden (z. B. PC, Fernsehempfänger und Telefon). Integration verschiedener Informationsdarstellungen und Medien nutzt die neueren technischen Möglichkeiten, um Text, ruhende und bewegte Bilder sowie akustische Signale gemeinsam darzustellen, zu speichern und zu übertragen. Unter horizontaler Integration hat man sich die Verbindung der Administrations- und Dispositionssysteme in der betrieblichen Wertschöpfungskette vorzustellen. Im Industriebetrieb sind hauptsächlich die Geschäftsprozesse bei der Abwicklung von Kundenaufträgen, beginnend mit der Angebotsbearbeitung und endend mit der Verbuchung der Kundenzahlung, zu integrieren. Vertikale Integration bezieht sich v. a. auf die Datenversorgung der Planungs- und Kontrollsysteme aus den Administrations- und Dispositionssystemen heraus. Bezogen auf die Integrationsreichweite ist die innerbetriebliche von der zwischenbetrieblichen Integration zu unterscheiden. (Datenverarbeitung)
 
 
P. Mertens u. J. Griese: I. I., Bd. 1 (101995);
 
Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, bearb. v. P. Mertens u. a. (41996).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • integrierte Optik — integrierte Ọptik,   Bereich der Optik, der sich mit dem Aufbau integrierter optischer Festkörperschaltkreise befasst, die analog den integrierten Schaltungen der Elektronik mehrere miniaturisierte optische Funktionselemente wie Spiegel, Linsen …   Universal-Lexikon

  • Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen — 49.54722428331111.019587516785 Koordinaten: 49° 32′ 50,01″ N, 11° 1′ 10,52″ O Fraunhofer Institut …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm (KIRU) — KIRU Unternehmensdaten Name Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen Ulm (KIRU) Hauptverwaltung Ulm Unternehmensform Zweckverband Unternehmensleitung Manfred Allgaier Gründungsdatum 1. Januar 2002 Mitarbeiter …   Deutsch Wikipedia

  • Photonik: Informationsverarbeitung mit Licht —   Immer schneller sollen auf immer weiter reichenden Verbindungen immer mehr Daten übertragen werden. Was liegt da näher, als diese Information dem Medium mit der höchsten Ausbreitungsgeschwindigkeit anzuvertrauen dem Licht? Ob beim Lesen einer E …   Universal-Lexikon

  • Peter Mertens — (* 18. Mai 1937 in Seifhennersdorf) ist einer der Gründerväter der Wirtschaftsinformatik im deutschsprachigen Raum. Mertens war der erste Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsinformatik in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Wirtschaftsinformatik — Wịrt|schafts|in|for|ma|tik, die <o. Pl.>: interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der Entwicklung, Einführung, Wartung u. Nutzung betrieblicher Informationssysteme befasst. * * * Wirtschafts|informatik,   früher Betriebsinformatik,… …   Universal-Lexikon

  • Joachim Griese (Wirtschaftsinformatiker) — Joachim Griese Joachim Griese (* 17. Oktober 1939 in Berlin) ist ein deutscher Wirtschaftsinformatiker. Er war Professor für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bern. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Innovator (Software) — Innovator Entwickler MID GmbH Aktuelle Version 11.4.2 (26. September 2011) Kategorie UML Werkzeug, BPMN Werkzeug Lizenz Proprietär, Floating License …   Deutsch Wikipedia

  • Innovator (UML-Werkzeug) — Innovator Entwickler: MID GmbH Aktuelle Version: 10.0.3 (19. Oktober 2008) Betriebssystem: ab Windows 2000, ab SuSE Linux 10.3, ab Solaris 8, (Red Hat auf Anfrage) Kategorie: UML Werkzeug …   Deutsch Wikipedia

  • Innovator Modellierungsplattform — Innovator Entwickler: MID GmbH Aktuelle Version: 10.0.3 (19. Oktober 2008) Betriebssystem: ab Windows 2000, ab SuSE Linux 10.3, ab Solaris 8, (Red Hat auf Anfrage) Kategorie: UML Werkzeug …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”